Dark Mysteries - Episodenführer Folge 01-10 (Hörspielserie)
Markus Winter ist schon lange als Autor und Regisseur in der Hörspielszene aktiv und erfolgreich. Da war es fast schon logisch, dass er irgendwann sein eigenes Label gründet. Wobei WinterZeit eigentlich als Musik-Label schon länger existiert. Nun also auch Hörspiele…
WinterZeit startet mit zwei Serien, zum einen die Jugendkrimi-Reihe „Die Rosen“, die den interessanten Ansatz hat, vor über 100 Jahren zu spielen, und zum anderen die Grusel-/Mystery-Serie „Dark Mysteries“.
Nun gibt es schon jede Menge Horrorserien auf dem Markt und viele sind genauso schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht sind, wobei es leider auch ein paar recht gute Ideen erwischt hat. Warum also, sollte sich „Dark Mysteries“ durchsetzen? Nun, zum einen, weil die Serie sehr gut produziert ist, außerdem, weil die Sprecherbesetzung hochkarätig ist und auch, weil sie sich mit dem Konzept, das Ganze als inszenierte Lesung zu präsentieren, etwas von der Konkurrenz abhebt. Die Mischung aus Hörspiel und Hörbuch passt hier jedenfalls ganz gut. Die Themen sind erwachsener und düsterer und die Altersempfehlung der Produzenten ist „ab 16“. Markus Winter versucht hier einmal mehr, moderne Thrillerkost zu bieten, die sich nicht an den klassischen Themen orientiert, sondern eher an heutigen Film- und Fernsehproduktionen. Ob das klappt, bleibt abzuwarten, aber der Versuch ist aller Ehren wert.
Auch musikalisch geht es modern zu. Natürlich gibt es die typischen Soundtrack-Passagen, die hier aber oft mal erfreulich experimentell daherkommen. Dazu werden fette Alternative/Metal-Gitarren benutzt, die zwar nicht unbedingt mein Geschmack sind, aber das ist natürlich nur eine persönliche Meinung. Sehr gut gefällt mir aber das Cover-Artwork, dass die Stimmung der Serie sehr gut einfängt.
Natürlich hat Winter aufgrund seiner langjährigen Arbeit beste Kontakte zu Sprechern und sicher ein umfangreiches Geräuscharchiv. Auch als Musiker hat er jede Menge Erfahrung, so dass er problemlos den ganzen Produktionsprozess alleine durchziehen kann. Hilfe bei der musikalischen Untermalung hat er sich jedoch trotzdem bei Patrik Bishay geholt. Bleibt nur zu hoffen, dass dadurch die einzelnen Folgen nicht zu ähnlich werden. Inhaltlich kann man mit dem Konzept fast alles machen, zumal es ja keine zusammenhängende Story ist, sondern jeweils eigenständige Geschichten erzählt werden. Trotzdem sollte das Label die Idee im Auge behalten, auch mal andere Regisseure oder Musiker ranzulassen, um die Serie abwechslungsreich zu gestalten.
Auf jeden Fall sollte man den „Dark Mysteries“ ruhig eine Chance geben, vor allem, wenn man auf modernen Thriller/Horror-Stoff im Stile von inzwischen leider eingestellten Serien wie „Schattenreich“ oder „Clive Barker Mysteries“ steht.
Folge 01 – FUCHSJAGD - CD – WinterZeit/Delta Music – Deutschland 2012
Vier völlig unterschiedliche Leute finden sich in einer Art Gefängnis wieder, ohne zu wissen, wie und warum sie dort hingekommen sind. Schnell merken sie, dass irgendjemand ein böses Spiel mit ihnen treibt und sie grausamen Prüfungen aussetzt. Erst langsam merken sie, dass die Zusammensetzung der Gruppe nicht zufällig ist, aber schon bald blicken sie dem Tod ins Auge…
Schnell ist klar, wo hier die Vorbilder der Handlung zu suchen sind. Klar, es handelt sich um eine Art düsteres „Splatter-Big Brother“-Szenario, allerdings ganz klar beeinflusst von Filmen wie „Saw“ oder „The Hole“ und ganz extrem „Cube“. Das ist gut gemacht und spannend, allerdings etwas zu lang geraten. Trotzdem ist der Start in eine neue Serie recht gut gelungen.
Folge 02 – DAS LOCH – CD – WinterZeit/Delta Music - Deutschland 2012
Ein junges Paar verirrt sich nachts im strömenden Regen in einem Wald. Als sie auf eine weitere Frau treffen, die sich auch verirrt zu haben scheint, stoßen sie auf eine einsame, scheinbar verlassene Hütte. Die drei suchen Schutz in der Hütte, zumal irgendjemand sie mit Pfeilen beschießt. Dort empfängt sie ein Verrückter, vor dem sie in eine Bodenluke fliehen müssen. Sie sind nun Gefangene in einem labyrinthartigen Gewölbe, das schreckliche Geheimnisse und Überraschungen birgt…
Thematisch ähnlich wie in „Fuchsjagd“ geht es auch in „Das Loch“ zu. Eine Gruppe von Leuten ist in einer Art Gefängnis eingesperrt und muss sich gegen unbekannte Gefahren behaupten. Allerdings geht es hier weitaus horrormäßiger zu und der Splatteranteil ist auch ganz ordentlich. Die Altersempfehlung „Ab 16“ ist hier durchaus ernst zu nehmen, für jüngere Jugendliche und Kinder ist das hier definitiv nicht geeignet. Insgesamt ist das Hörspiel etwas trashiger, als der Vorgänger, zwar nicht so sehr, wie die gute alte Meteor-Horrorserie, aber thematisch schon in ähnlichen Gefilden angesiedelt. Etwas vergleichbar ist das Ganze auch mit den „Psi Akten“, aber deutlich düsterer. Aufgrund einer knackigen Spielzeit von unter 45 Minuten ist das Tempo hoch und es kommt keine Langeweile auf. (A.P.)
Buch: Markus Winter
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